Nachdem die Klasse 11t im Rahmen des Kooperationsprojektes „Nachwuchscampus“ der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) im Februar bereits unter Mithilfe zweier Mitarbeiterinnen der TUHH und eines Werksstudenten von unserem Kooperationspartner – Firma Hartmann Haustechnik aus Hamburg-Wilhelmsburg – einen Projekttag zur „energetischen Gebäudeanalyse“ unserer Schule absolviert hatte, war es am Freitag, den 12. April 2024, endlich so weit: Samt Physiklehrer begab sich die 11t auf Exkursion, um die Firma Hartmann Haustechnik zu besuchen.
Nachdem wir trotz eines zwischendurch verpassten Anschlussbusses doch noch rechtzeitig um kurz vor 10.00 Uhr bei Hartmann Haustechnik angekommen sind, wurden wir auch schon von Vertretern der TUHH und der Sanitär- und Heizungsfirma begrüßt und in Empfang genommen. Nach einer kurzen Einführung in den Ablaufplan ging es auch schon in Kleingruppen in verschiedene Bereiche der Firma. An drei Stationen erfuhren die Schülerinnen und Schüler viele Informationen über die Abläufe und Arbeitsweisen in den verschiedenen Abteilungen der Firma. Zum Beispiel konnten sie ihre handwerklichen Fähigkeiten beim Verbinden oder Zerteilen von Kupferrohren unter Beweis stellen. An einer weiteren Station lernten die Schülerinnen und Schüler die hauseigene Gebäudeleittechnik kennen. Es wurde gezeigt, wie real existierende Heizungsanlagen in verschiedenen Hamburger Wohngebäuden z.B. in Bezug auf Temperaturregelungen und Heizzeiten vom Büro aus gesteuert werden können. An der letzten Station lernte die Klasse Büroabläufe kennen wie z.B. die Annahme und Abwicklung von Kundenaufträgen. Hier erfuhren wir, dass alle Monteure im Außeneinsatz ihre Arbeitsaufträge in digitaler Form erhalten und auch die Bearbeitung direkt vor Ort beim Kunden digital dokumentiert wird. So können die Mitarbeiter im Büro in Echtzeit den Fortschritt der Einsätze beobachten und die weitere Einsatzplanung der Monteure daran optimieren.
Nach diesen interessanten Einblicken in die verschiedenen Abteilungen bei Hartmann Haustechnik folgte ein besonderer Tagesordnungspunkt, der unseren Ausflug von anderen „normalen“ Exkursionen unterscheidet. Vermittelt durch die TUHH sollten sich die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld unseres Besuches mit der Firma Hartmann Haustechnik auseinandersetzen und Power-Point-Vorträge zu verschiedenen Bereichen wie beispielsweise „angebotene Dienstleistungen“ oder „Ausbildungsberufe und Möglichkeiten eines dualen Studiums“ vorbereiten. Zweck dieser Vorgehensweise war einerseits, dass die Klasse bereits im Vorfeld der Exkursion mit einer großen Portion Vorwissen über Hartmann Haustechnik ausgestattet ist, so dass beim Besuch ein viel gezielterer Einblick in die Abläufe der Firma möglich sein sollte. Andererseits sollten die Schülerinnen und Schüler auf diese Weise trainieren, sich vor verantwortlichen Personen einer fremden Firma zu präsentieren, wie es im späteren Leben bei Bewerbungsgesprächen auch gefordert sein wird. Denn es ist zu erwarten, dass die Personalverantwortlichen in jedem Bewerbungsgespräch erfahren wollen, warum sich ein Bewerber / eine Bewerberin gerade für diese Firma entschieden hat. Insgesamt könnte man die Vorträge demnach als eine Art frühes Bewerbungstraining ansehen. Auch für die Verantwortlichen der Firma Hartmann Haustechnik waren diese Vorträge sehr interessant, weil sie auf diese Weise erfuhren, wie junge Menschen die Firma aus dem Internetauftritt, der Präsenz in sozialen Medien oder aus verschiedenen Zeitschriftenartikeln wahrnehmen und vor allem an welchen Stellen (z.B. Kommunikation über soziales Engagement) oder in welchen sozialen Netzwerken wie „TikTok“ oder „Instagram“ es noch Ausbaupotenzial geben könnte, um noch attraktiver auf junge Menschen zu wirken. Schließlich herrscht Fachkräftemangel in den meisten handwerklichen Berufen und Hartmann Haustechnik ist stets sehr daran interessiert, neue Auszubildene und bereits ausgelernte Handwerker anzuwerben, um auch in Zukunft gut aufgestellt und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Alles in allem hat der Klasse die Exkursion zu Hartmann Haustechnik zwar einiges an Arbeit im Vorfeld abverlangt, doch dafür lässt sich sagen, dass alle Beteiligten – sowohl die Klasse wie auch die Firma Hartmann Haustechnik selbst – voneinander profitieren konnten, was unsere „außergewöhnliche“ Exkursion auch zu einem besonderen Erlebnis gemacht hat.
Christoffer Hahne (Physiklehrer der Klasse 11t)
